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Die Fahrt mit der Schmalspurbahn zum Brocken gehört sicher zu den Highlights einer Harzreise und auch wir wollten uns dieses Erlebnis nicht entgehen lassen.
Das Wetter meinte es wieder super gut und nach einem herrlichen Frühstück in unserem schönen Parkhotel Schloss Meisberg fuhren wir zum Bahnhof Wernigerode Westerntor. Hier konnten wir unser Auto nur wenige Meter entfernt auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Im Hintergrund sieht man das traumhafte Schloss.
Die Fahrkarten bekommt man direkt am Schalter im Bahnhofsgebäude. Der Preis beträgt für die Hin- und Rückfahrt bis zum Brocken 45,00 Euro, das ist schon eine Menge Geld. Aber ich kann an dieser Stelle schon mal sagen, es hat sich gelohnt!
Das zeitige Aufstehen hat sich auch gelohnt, denn den Zug um 8.59 Uhr nutzten nur wenige Fahrgäste, so dass unsere Angst, evtl. keinen Sitzplatz zu bekommen, völlig unbegründet war.
Pünktlich fuhr der Zug, aus Richtung Wernigerode Hauptbahnhof kommend, am Gleis 1 ein.
Wir waren fasziniert, wie gepflegt die alte Dampflok aussah, da steckt ganz sicher viel Mühe und Arbeit drin, so ein historisches Schmuckstück in Ordnung zu halten.
Nach ca. 1 Stunde Fahrt (und 4 weiteren Haltestellen) erreichte die Brockenbahn den kleinen Ort Schierke, von hier aus schlängelte sie sich – teilweise recht steil – den Weg bis zum Brocken hoch.
Immer wieder verließ ich unseren Sitzplatz und versuchte auf der Plattform zwischen 2 Waggons die schönsten Momente zu erhaschen, einige Bilder und Videos findet Ihr im Anschluss.
Es war wirklich traumhaft, das milde Herbstwetter und die den Wald durchflutenden Sonnenstrahlen machten diese Fahrt zu einem beeindruckenden Erlebnis und irgendwie fühlte man sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt.
Um 10.36 Uhr erreichten wir den Brocken. Bei optimalen Temperaturen, wenig Wind und ohne Nebel konnten wir die Fernsicht über den Harz in vollen Zügen genießen.
Der Gipfelrundweg ist da ein Muss! Es gibt auch ein Brockenrestaurant, doch da wir noch vom Frühstück satt waren, haben wir es nicht aufgesucht. Die vielen Wanderer, die den Weg zum Brocken täglich erklimmen, sind dagegen sicher froh, dass es eine Möglichkeit zur Einkehr gibt.
Hier kommt uns auf dem Gipfelrundweg eine weitere Brockenbahn entgegen – so schön!
Erschrocken war ich über die vielen kaputten Fichten, die wir unterwegs sahen, weite Flächen sind vollkommen braun oder abgeholzt. Der Borkenkäfer kann sich, auch bedingt durch die trockenen Sommer, ungestört ausbreiten und die Fichte ist ein leichtes Opfer. Ich habe aber nun einige Berichte darüber gelesen, tote Bäume sind wohl nicht gleichbedeutend mit totem Wald. Durch das Licht, dass in den Lücken des Waldes einfällt, kann sich am Waldboden neues Leben entwickeln, viele Pflanzen, andere Baumarten und Tiere siedeln sich in dem neuen, naturbelassenen Wald an. Aus der Monokultur soll dann nach und nach ein Mischwald entstehen.
Trotzdem wird versucht, den Borkenkäfer zu bekämpfen. Dies geschieht jedoch vor allem in einem 500 m breiten Sicherheitsstreifen an den Rändern des Nationalparks, um die benachbarten Wälder zu schützen. Hier werden die Bäume gefällt und schnellstmöglich aus dem Wald gebracht.
Ich weiß nicht, ob das alles so stimmt, was ich gelesen habe, ich hoffe es einfach, denn es wäre fatal, wenn die grüne Lunge Norddeutschlands stirbt. Der Klimawandel ist jedenfalls auch hier spürbar!
Um 11.36 Uhr fuhren wir wieder nach Wernigerode. Ehrlich gesagt ärgerte ich mich etwas, dass wir uns nicht talwärts fürs Wandern entschieden, doch die Fahrkarten für die Brockenbahn waren schon gelöst, wer konnte auch ahnen, dass wir so ein Königswetter erwischen! Außerdem hätten wir dann das Auto in Schierke abstellen müssen, zumindest wäre uns der Weg bis Wernigerode zu weit gewesen.
13.30 Uhr trafen wir wieder in Wernigerode Westerntor ein – pünktlich auf die Minute, da kann sich die Deutsche Bahn eine Scheibe abschneiden!
Die Fahrt mit dem Dampfzug ist in meinen Augen ein absolutes Muss für jeden Harzbesucher, egal ob Klein oder Groß! Bei schönem Wetter würde ich nur noch eine Tour mit der Brockenbahn fahren und zurück über die gut ausgebauten Wanderwege laufen.
Morgen nehme ich Euch mit auf Burg Falkenstein – auch diese Tour war ein Erlebnis!
Puh 45 Euro! Ich dachte erst, ich hätte mich verlesen! Aber wenn es die Erinnerung wert war, dann kann man das akzeptieren! Ein Freund von mir hat mal geschrieben „Es ist nur Geld, was man erlebt ist unbezahlbar!“ Daran denke ich oft!
Liebe Grüße
Jana
Huhu,
da werden Erinnerungen wach. Vor zig Jahren haben mein Mann und ich dort Urlaub gemacht und sind natürlich auch mit der Bahn gefahren. Es war ein absolutes Highlight und ein muss, wenn man dort Urlaub macht 🙂
LG
Steffi
Was für ein schöner Ausflug! Fichten sind Flachwurzler und leiden als erstes unter der Trockenheit, erst dann kommt der Borkenkäfer. Was mich immer wieder erstaunt ist, dass sie dennoch weiterhin als Monokultur angebaut werden.
Alles Liebe
Annette
Wow, 45€ sind schon ne schöne Stange Geld… Aber wenn sich die Fahrt lohnt, dann geht es ja noch. Das mit den Wäldern habe ich auch schon gehört. Ich behaupte, das ist ein menschengemachtes Problem, das viele Regionen betrifft. Einfach nur eine einzige Baumart pflanzen kann ja nicht ewig gut gehen. Mischwälder mag ich persönlich eh am liebsten, ich hoffe, dass es bald wieder einen Wald dort geben wird. Gelesen habe ich aber, dass es 50-100 Jahre dauern wird, bis aufgeforstete Regionen wirklich zu echten Wäldern werden (wenn es sich um Mischwald handelt)…