Quedlinburg, Bodetal-Therme und Bad Suderode – 2 Tage im schönen Harz

Quedlinburg, Bodetal-Therme und Bad Suderode – 2 Tage im schönen Harz
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Auszeit vom Alltag, oft genug für uns nur ein Wunschgedanke, denn wenn beide Partner vollberufstätig sind und familiäre Verpflichtungen sowie Haus und Hof haben, dann bleibt doch viel zu wenig Zeit für Erholung und Freizeit.
 
Umso mehr haben wir uns auf dieses Wochenende im September gefreut. Es ging für 2 Tage in den schönen Harz. Am Samstag stand Entspannung in der Bodetal-Therme in Thale auf dem Plan.
 
 
Besonders die herrliche Aussicht vom Saunagarten aus auf Rosstrappe und Hexentanzplatz hat uns ehrlich begeistert.

 
 

Das schöne Spätsommerwetter lockte scheinbar viele Badegäste in die Therme und auch der Saunagarten war sehr gut besucht. Leider waren zwischenzeitlich zu wenig Liegeplätze vorhanden und was macht das Pesonal dann? Es nimmt einfach mal alle Handtücher, Taschen und Bademäntel von den verlassenen Liegen. Ähm ja, ich sehe es ein, wenn diese stundenlang blockiert werden, ohne dass sich jemand wirklich darauf befindet, aber ansonsten gehört für mich zu einem Saunatag auch das Entspannen auf der Liege dazu, ohne dass ich jedesmal nach einem einzigen Saunagang auf die Suche nach einem neuen Platz gehen muss. Oder seh ich das zu eng? Auf jeden Fall habe ich es so noch nicht erlebt.

 

Die Krönung war dann das Essen. Da wir sehr zeitig angereist sind (immerhin 2 1/2 Stunden Fahrt) meldete sich irgendwann der Hunger. Also ab in die Saunalounge, wo wir bei herrlichem Sonnenschein gemütlich draußen sitzen konnten. Ein Blick in die Speisekarte erstaunte uns, es war eine ordentliche Auswahl und was wir an Speisen auf den Nachbartischen sahen, war wirklich appetitlich und kein Fastfood. Womit wir allerdings nicht rechneten, dass wir auch nach einer Stunde noch kein Essen bekamen. Mein Mann ging deshalb an den Thresen um nachzufragen, darauf bekam er die Antwort, dass er gern stornieren kann. Ja klasse, wir hatten aber Hunger und nichts mit. Der Bedienstete bot dann an, in der Küche nachzufragen. Nach einer weiteren halben Stunde, wo sich noch nichts tat, ging mein Mann ein zweites Mal vor. Ja, das Essen ist in Arbeit aber wenn wir wollen, könnten wir stornieren…

Da alle anderen Besucher ihre Speisen zeitnah bekamen, gehen wir davon aus, dass unsere Bestellung einfach untergegangen war. Und wir sind da die Letzten, die solche Fehler für unentschuldbar halten, jedoch hätten wir uns eine ehrliche Erklärung gewünscht. Vielleicht auch eine Tischreservierung und die Bitte, in einer halben Stunde wiederzukommen,  da hätten wir schön gemütlich relaxen können inzwischen. Oder ein Getränk als Entschuldigung, oder, oder, oder….. Eigentlich wollten wir uns die Wartezeit schriftlich bestätigen lassen, jetzt ärgere ich mich auch, dass wir es nicht gemacht haben. Da wir ja eine Tageskarte hatten, fiel die Zeit nicht so ins Gewicht, wie bei 4 Stunden, aber trotzdem, das war einfach völlig unprofessionell. Nach 2 Stunden kam dann endlich unser Essen und geschmeckt hat es ausgezeichnet, da kann ich nicht meckern.

 
So haben wir uns dann die Laune auch nicht mehr verderben lassen, wechselten zwischenzeitlich mal kurz in die Thermenlandschaft, um dann doch lieber den restlichen Tag in der Sauna zu verbringen.
Unser Fazit: Obwohl die Anlage wirklich schön ist und auch sehr gepflegt wirkte, werden wir wohl nicht so schnell wieder dort Gäste sein.
 
 
Unser nächstes Ziel war Bad Suderode, hier hatten wir im Hotel am Kurcafé „Haus Kehrwieder“ ein Zimmer gebucht. Und darüber kann ich auch gar nichts Negatives schreiben.
Das Kurcafé befindet sich seit über 90 Jahren im Familienbesitz, das Hotel kam nach der Wende dazu.        

 
Es ist ein 3 Sterne-Hotel und entspricht dem Standard der Zimmer. Überrascht hat uns die Größe, das war ein halber Tanzsaal, mit extra Sitzecke und Flur.

 

Zur Begrüßung standen eine kleine Flasche Sekt und 2 Flaschen Mineralwasser bereit, was man für den moderaden Preis von 70,00 € inkl. Frühstück für 2 Personen (über booking.com)  durchaus nicht als selbstverständlich erachten kann. Das Abendessen war ausgezeichnet und die Wartezeit trotz vieler Gäste (Familienfeiern) fast schon erstaunlich gering. Auch das Frühstück war super und die Inhaber des Hotels + Personal sehr freundlich.

 

Das Hotel befindet sich in der Nähe zum Kurpark und da komme ich zum traurigen Kapitel des kleinen Ortes. Nachdem 1819 eine Calciumquelle gefunden wurde, entwickelte sich Suderode nach und nach zum Kurort, seit 1911 hieß es offiziell Bad Suderode. Der Behringer Brunnen ist das Wahrzeichen der Gemeinde, er spendet das calciumhaltige Heilwasser.

                         

1996 wurde ein großes neues Kurzentrum gebaut mit modernem Solebad, Kurmittelhaus, Wellness- und Fitnesszentrum, Café, Bibliothek und Parkhaus, direkt am Kurpark gelegen. Seit 2013 ist dieses Objekt geschlossen und ich hoffe sehr für diesen schönen kleinen Ort, dass bald ein neuer Käufer gefunden wird. Es gibt noch eine Kurklinik, die liegt aber etwas außerhalb.

 

Kurpark und altes Badehaus

  
 
Diese wunderschönen Rosen entdeckte ich am Haus.
 
 
Herbstimpressionen im Kurpark 
   
 
Der schöne Kurpark grenzt direkt an ein Waldstück an, ich hätte stundenlang spazieren gehen können, leider wurde es dann langsam dunkel. Den Gesteinsgarten habe ich mir noch angesehen.
 
 
 
Auf dem Rückweg kam ich an dem so schön restaurierten Kurhotel vorbei, welches sich genau neben dem geschlossenen Kurzentrum befindet. 
 
 
Diese alte verlassene Villa könnte sicher viele Geschichten erzählen. Ich mag so was total und muss mich immer zusammenreißen, nicht mal aus Neugier Hausfriedensbruch zu begehen;-)
 
 
Bad Suderode ist ein wunderschöner kleiner Ort. Die Lage im Harz, die Nähe zu Quedlinburg, Wernigerode, Thale mit Bergtheater und Seilbahnen, bietet sich für einen Besuch wirklich an. Und die Übernachtungspreise sind absolut in Ordnung. 
 
 
Am nächsten Morgen fuhren wir gleich nach dem Frühstück nach Quedlinburg. Nicht mit der Bimmelbahn, mit dem Auto;-) Aber die entdeckten wir dann auf dem Markt und so haben wir uns während der gemütlichen Fahrt einen wunderbaren Überblick verschafft. Mein Gott, wie schön ist diese alte Stadt!
 
 
Hier reihen sich Fachwerkhäuser aus mehreren Jahrhunderten aneinander, alle Epochen des Fachwerkbaus kann man bestaunen. Seit 1994 gehört Quedlinburg zum Weltkulturerbe der UNESCO und das ist sicher auch der Grund, warum die Gebäude so wundervoll restauriert werden konnten. Denn 1990 war Quedlinburg eine sehr kaputte Stadt, in der DDR-Zeit konnte der Zerfall der Häuser nicht ausreichend gestoppt werden. Es gab sogar Pläne in den 60ziger Jahren, die historische Altstadt vollständig abzureißen und durch Plattenbauten zu ersetzen. Gott sei Dank scheiterte dies an den finanziellen Mitteln. 
 
 
 
Überall in der Altstadt laden Cafés und kleine Gaststätten zum Verweilen ein. Freundlich und zuvorkommend wird man bedient und die Preise fand ich kein bisschen überzogen, wie man es sonst aus anderen Touristenstädten kennt. Oben im Bild Café Vincent, berühmt für seine vielen Käsekuchenvariationen. Das Bild entstand sehr früh, am Nachmittag waren fast alle Plätze besetzt.
 
 

Unser Ziel war aber erst mal der Schlossberg mit der Stiftskirche St. Servatii.
Der romanische Bau wurde zwischen 1070 und 1129 errichtet, nachdem schon 3 Vorgängerbauten an gleicher Stelle standen.

 
 
 
 

Hier hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt.

 
 

Altes Türschloss an der Kirche

 

Im Inneren der Kirche

      
 
 

Wir nahmen an einer sehr interessanten Führung teil und besichtigten anschließend den berühmten Domschatz. Leider habe ich von den imposanten Stücken keine Fotos, da das Fotografieren in der Schatzkammer verboten war. Es handelt sich um über 50 Einzelstücke, sie sind aus Gold, Silber, Elfenbein, Bergkristall und Edelsteinen gefertigt. Und es ist wirklich eine beachtenswerte Sammlung! 12 Teile davon verschwanden nach dem 2. Weltkrieg und 10 Stück konnten erst 45 Jahre später wieder zurückgeholt werden, der Dieb war ein amerikanischer Offizier. 2 fehlen immer noch. Die Bildersuche über Google spuckt dann doch so einige Fotos aus: klick

Übrigens befinden sich in der Kirche die Gräber von Heinrich I. und seiner Gemahlin Mathilde, wobei heute nur noch die Gattin wirklich dort liegt, wo Heinrichs Leichnam abgeblieben ist, ist nicht geklärt.

 
 
Kurze Besichtigung des Hofes und der früheren Wirschaftgebäude, hier befindet sich heute auch das städtische Museum.
 
 
Danach zog es uns wieder in die Altstadt. Sieht das nicht herrlich aus!
 
          
 
Immer wieder sieht man noch Häuser, die renoviert werden oder auch leer stehen und trotzdem haben auch die ihren ganz eigenen Charme.
     
     
    
Auf dem Markt steht eines der ältesten Rathäuser Mitteldeutschlands. Urkundlich erwähnt wurde es erstmals 1310, danach erfolgten aber noch mehrmalige Umbauten und Erweiterungen. Eines seiner Wahrzeichen ist der Roland, mit 2.75m ist er der Kleinste und auch einer der Ältesten (erstmals wurde er 1460 erwähnt).
 
 
 
       
 
Cafés, Restaurants und Brunnen (Münzenberger Musikanten) auf dem Markt
 
  
Pause im Café Roland, kann ich sehr empfehlen. Ein Restaurant in 7 Häusern, habt Ihr das schon mal gehört? Und die Kuchenauswahl war der Hit!
 
 

Gleich in der Nähe befindet sich der Schuhhof, seit Mitte des 13. Jahrhunderts gibt es diese kleine Gasse schon. Hier wohnten meistens die Schuhmacher und Flickschuster und heute befindet sich dort das Hotel „Vorhof zur Hölle„, anschließend gelangt man in die „Hölle“ (einem weiteren kleinen, sehenswerten Gässchen).

 

Das Hotel besteht übrigens aus 5 kleinen Ferienwohungen im Fachwerkstil und die Nähe zum Markt finde ich sehr genial.

 
 
 
„Stieg“, ist noch so eine idyllische kleine Straße, sie grenzt an die „Hölle“ an.
 
 
      
 

 Häuser am Kornmarkt 

 

Drachen als Wasserspeier auf einem Dach am Kornmarkt 5

 
Restaurierter Hof im Kornmarkt 5
 
 

Quedlinburg hat einige schöne Kirchen, auch die Sankt-Benedikti-Kirche sollte man unbedingt besuchen. Sie wurde bereits 1233 erstmals erwähnt, wurde aber wohl schon 1173 geweiht. Altar, Taufbecken und Kanzel stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

 
Fast vorbeigelaufen sind wir an dem gegenüberliegenden Bauwerk. Es ist das Goetzsche Mausoleum, eine denkmalgeschützte Grabanlage. Dieses Grufthaus wurde 1726 für den verstorbenen Kaufmann Christoph Gebhardt errichtet, damals befand sich hier wohl die Kirchmauer, heute steht das Mausoleum am Anfang einer Häuserzeile.
 
 
Langsam machten wir uns auf zum Parkplatz, doch ich konnte nicht aufhören, diese alte Stadt in Bildern festzuhalten und ich bin mir sicher, dass ich bald mal wieder hier aufschlage.
 
 
 
Vielleicht sogar schon in der Vorweihnachtszeit, denn dann heißt es für 3 Wochenenden

 

 
es ist wohl der schönste Weihnachtsmarkt in Sachsen-Anhalt!
 
Kennt Ihr Quedlinburg? Ich hab wieder mal gemerkt, es gibt für uns auch in Deutschland noch so viel Schönes zu entdecken!

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19 Kommentare

  1. Das sieht so Traumhaft und Gemütlich aus.
    Da hätte ich voll Lust dazu und mich einfach mal zu entspannen 😉
    Danke für deinen Tipp. Ich suche nämlich noch etwas, was ich zum b.Day machen kann.

    Alles liebe

  2. Das klingt als hättet ihr ein wirklich erlebnisreiches und schönes Wochenende genießen können. Mal abgesehen von der Wartezeit auf das Essen in der Therme.

    Quedlinburg sieht wirklich sehenswert aus, leider war ich noch nie in der Ecke. Aber such ich freue mich immer wieder darüber, welch schöne und unbekannten Ecken es Inn deitschland doch gibt.

    Liebe Grüße
    Birgit

  3. Vielen Dank für die schönen Bilder von Quedlinburg. Es steht ziemlich oben auf meiner Liste der Städte, die ich besuchen möchte. Die alten Fachwerkbauten haben einfach Charme. Da kann ich mich gar nicht satt sehen. War ja dann trotz Sauna Erlebnis doch noch ganz schön, oder?
    Liebe Grüße
    Claudia

  4. Uiuiui die Bodetal Therme Thale klingt ja nicht ganz so überzeugend.
    Ist auch ein bisschen dreist, dass da einfach die Liegen geräumt werden. Klar, ich versteh das. Aber irgendwie find ich das auch hammerhart.
    Und das mit dem Essen geht gar nicht – 2 Stunden ohne Entschädigung und dann nicht mal eine ehrliche Erklärung.. :/ Nicht so schön!

    Aber der Rest sieht ja traumhaft aus. Ich liebe Fachwerkhäuser, das hat so was gemütliches 🙂

    Viele Grüße aus Singapur <3
    Michelle
    http://gowhereyourhearttellsyoutogo.wordpress.com/

  5. ohh das schaut aber auch sehr idyllisch aus! in Quedlinburg war ich als Kind auch schon mal – ich meine sogar in der Therme 😉
    der harz ist ja wirklich eine unterschätzte Region in Deutschland … man kann da so toll Urlaub machen! 🙂

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

  6. Im Harz kann man wirklich tolle Orte entdecken. Ich war jedoch noch nie in Quedlinburg. Aber das werde ich wohl ändern. Denn soweit ist der Harz gar nicht von uns entfernt.
    Deine Bilder machen wirklich neugierig. Vor allem die historisch anmutenden Gebäude haben es mir angetan. Vielen Dank für diesen tollen Beitrag.

    Liebe Grüße,
    Mo

  7. Das ist wieder mal ein superschöner Bericht mit tollen Bildern geworden bei euch. Ich wohne ja selbst im Harz und weiß dass er sehr schön ist. Allerdings kenne ich diese Orte selbst auch noch nicht, da wir ja quasi auf der anderen Seite des Harzes wohnen bzw. am Harzrand. Was mir immer sehr gefällt, sind die alten denkmalgeschützten Bauten und Häuser und davon hat unser Örtchen auch einige. Wenn ihr mal hier in der Nähe seid, schaut unbedingt bei uns vorbei-ich freu mich immer über netten Besuch:-) Liebe Grüße von Silvia

  8. Sandra, das ist ein Fehler, da musst Du unbedingt noch mal hin, denn der Harz hat so viel zu bieten. Wir waren schon öfter da, auch in Thale, nur Bad Suderode und Quedlinburg kannten wir nicht. Und die Bodetal-Therme auch nicht.

  9. Huhu,
    oh das hört sich nach einem wirklich tollem Ausflug an ok wenn man vom Service in der Therme absieht, da geht ja gar nicht. An den Harz habe ich nicht so tolle Erinnerungen wir hatten vor 11 Jahren mitten in der Schwangerschaft mal einen Ausflug dort hin gemacht und haben und uns am Ende (ohne Navi) gnadenlos verfahren und wir standen dann nachher mitten in der Nacht in einem Waldgebiet irgendwann haben wir es dann wieder heim geschafft und im nachhinein können wir natürlich drüber lachen. Aber damals fand ich es gruselig und vor allem Schwangerschaftsbedingt quälte mich dazu auch noch der Hunger. Da habe ich mir geschoren nie wieder in den Harz aber wenn das so sehe wie schön es dort am Tag ist dann könnte ich mir auf doch glatt noch mal vorstellen wieder zu kommen, diesmal aber nur mit Navi und der Weihnachtsmarkt klingt doch sehr verlockend 🙂
    Liebe Grüße
    und einen schönen Wochenstart
    Sandra

  10. Da passt das wirklich super 😀 Honig kann man sowieso immer gebrauchen. Ja Weleda geht echt immer. Uns haut sie auch nicht um, aber es sind eigentlich ganz gute Produkte für die 1. Box und für 5€ echt in Ordnung =)

    Wirklich schöne Bilder, sieht alles super aus =)
    Das mit der langen Wartezeit beim Essen is wirklich ärgerlich und bei 2 Stunden hätte schon eine richtige Erklärung und irgendeine Entschädigung drin sein müssen. Immerhin sah es gut aus und hat geschmeckt 😀
    Ja Deutschland hat echt ein paar schöne Ecken =)

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