Streuselkuchen …
Ja, meine Oma konnte perfekt backen und kochen. Schließlich hatte sie das von der Pieke auf gelernt. Sie ging in eine Hauswirtschaftsschule, das muss 100 Jahre her sein.
Vererbt hat sie mir Ihr altes, handgeschriebenes Kochbuch, ich liebe es, darin zu blättern. Auch von meiner Mutter hab ich handschriftlich einiges übermittelt bekommen und bin froh darüber. Natürlich sehen die Bücher sehr mitgenommen aus, aber sie erinnern mich immer an meine Lieben.
Trotzdem ich versuche, mich – soweit es geht – an die Originalrezepte zu halten, habe ich oft das Gefühl, es schmeckt nicht alles so, wie ich es aus meiner Kindheit kenne. Liegt es an den anderen Backzutaten, die vielleicht genau so heißen, wie früher, aber eben doch nicht genau so schmecken? Oder liegt es daran, dass Oma früher ihren Küchenofen noch so richtig mit Kohle befeuerte? Oder ist alles nur Einbildung?
Bei meinem Hefekuchen nach Omas Art bin ich jedoch sehr zufrieden und dabei habe ich mich so lange nicht an den Hefeteig heran getraut. Irgendwann vor langer Zeit habe ich öfter Pfannkuchen gebacken und sie wurden jedes mal perfekt und schmeckten einfach göttlich. Dann wurde ich leichtsinnig und versprach zu einem Event ganz viele dieser Prachtexemplare herzustellen. Und was soll ich sagen, die blöden Teigstücke gingen alle auf, das Pflaumenmus schwamm im Öl und überhaupt – KATASTROPHE!!! Ich bin dann früh zum Bäcker und hab alle Pfannkuchen aufgekauft, räusper!!! Seitdem war Hefeteig für mich erledigt – nie, nie wieder hab ich den probiert!!! Und erst vor einiger Zeit bin ich immer wieder über so tolle Rezepte gestolpert, dass ich mich nochmals heranwagte an den Teig – und siehe da, bis jetzt geht es super! Nur Pfannkuchen habe ich nicht noch einmal probiert.
Vor ein paar Wochen habe ich mal wieder mit Enkelin Tessa nach Ur-Ur-Omas Rezept gebacken und heraus kam ein perfekter Streuselkuchen, den will ich Euch nicht vorenthalten. Ein bisschen abwandeln musste ich zwar, weil alles in alten Maßen berechnet war, aber das Ergebnis sagt mir, so passt es;-)
Ihr braucht:
1 Würfel frische Hefe
500g Mehl
100g Zucker
300ml Sahne oder Milch (ich nehme Milch)
125g Fettigkeiten (ich nehme 110ml Öl, dadurch wird der Kuchen total saftig)
1 Prise Salz
Wichtig ist, dass alle Zutaten Zimmertemperatur haben, sonst geht der Teig nicht richtig.
Ich bediene mich inzwischen auch einer Küchenmaschine, mache aus der lauwarmen Milch und und der Hefe einen Vorteig, indem ich beides gut verrühre und ca 15-20 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort gehen lasse. Alle anderen Zutaten kommen dann dazu und werden mit dem Knethaken der Küchenmaschine gut vermischt. Natürlich geht das auch in Handarbeit, Ihr müsst nur fest und lange genug kneten. Nun wird der Teig in der Schüssel wieder zugedeckt und anschließend 1 Stunde in Ruhe gelassen, bis der Teig sich verdoppelt hat.
In der Zwischenzeit könnt Ihr die Streusel machen. Das geht auch sehr gut in der Küchenmaschine mit dem Knethaken oder in der
Streusel
550g Mehl
325g Zucker
325g weiche Butter
Ich gebe zu, das sind sehr viele Streusel, aber so kenn ich das von Oma, man konnte schon warm einen Teil der Streusel heimlich vom Kuchen stibitzen, es war immer noch genug drauf;-)
Wenn der Hefeteig nun sein Volumen verdoppelt hat, dann mit dem Nudelholz auf einer bemehlten Fläche ausrollen und auf das Backblech legen. Jetzt kann man variieren. Entweder kommen gleich die Streusel drauf, Ihr könnt aber auch Pflaumen oder Äpfel nehmen und damit den Teig belegen. Oder – wie wir – Apfelmus. Der Kuchen schmeckt auch mit Pudding, Marmelade oder Pflaumenmus.
Wir haben den Teig mit einem Glas Apfelmus bestrichen und die Streusel darauf verteilt. Anschließend muss der Kuchen noch mal 15 Minuten gehen. Denkt daran, es muss immer ein warmer Ort sein, ich behelfe mich im Winter auch mit dem Backofen, indem ich ihn auf niedrigster Stufe vorheize.
Danach wird der Kuchen ca 45min. bei 180°C Ober- und Unterhitze gebacken (mit Umluft hab ich mich noch nicht getraut), die letzten 10 Minuten kann man auch gern auf 200°C hochschalten, dann werden die Streusel schön knusprig.
Und dann kann ich nur noch Guten Appetit wünschen! Es lohnt sich, ich schwör!!!
Hammer Hammer Hammer,
ich bin gerade 30 Jahre zurück und stehe in der Heimat neben meiner Oma und nasche heimlich die Streusel aus der Schüssel!!!!
Liebste Grüße
Mmmhhhh lecker!!! Und sowas lese ich gerade von der Arbeit, wo ich doch jetzt am liebsten ein Stückchen davon hätte!!! Oma´s alte Backrezepte sind doch immernoch die BESTEN!!!
Ja bei uns haben sie die erst jetzt aufgebaut, derzeit hängen unsere Märkte hinten nach 😀 Das wäre ein cooles Gewinnspiel =P
Mmh der Streuselkuchen sind unglaublich lecker aus, da kriege ich direkt Hunger =) Oma macht doch eh alles am Besten *tihI*